Aufgabe 1: Was macht das Internet mit mir? Was ich schon immer wissen wollte…
Die Live-Session mit Jöran Muuß-Merholz heute fand ich sehr informativ und erfrischend. Mich haben ja besonders diese Fragen interessiert:
- Wie sehen realistische Strafen aus, wenn man auf einem privaten Blog fremde Bilder, Texte nutzt und „erwischt“ wird?
- Ab welchem Alter sollte man Ihrer Meinung nach beginnen Kinder an den Umgang mit dem Internet heranzuführen?
Diese Fragen wurden für mich auch befriedigend beantwortet…nachzulesen in Kurzform ist die Sitzung noch einmal hier, komplett zu sehen und zu hören hier! Es lohnt sich für alle, die sich für Medienpädagogik interessieren!!!
Aufgabe 2: SOOC meets COER – Die SchnOERzeljagd 2.0
Eine tolle Aufgabe! Und wahnsinn, was es für „learningApps“ gibt. Das Rätsellösen macht mir solchen Spaß, dass ich lieber damit weitermache, als selbst eine Jagd zu entwerfen! 😉
Aufgabe 3: Wie sehen Sie das?
Ausgangslage zur Diskussion ist dieser Artikel.
Schon während des Lesens des Artikels konnte ich mir eine sehr klare Meinung zu dieser Thematik bilden – Ich war fast schon schockiert über die beschriebenen Facebookbeziehungen zwischen Schülern und Lehrern. Davon hatte ich zuvor noch nie etwas gehört und es wäre mir auch im Traum nicht eingefallen! Ich bin ganz strikt gegen einen solchen Kontakt in sozialen Netzwerken zwischen Schülern und Lehrern.
Ich bin der Meinung, dass sich die Lehrkräfte durch solche Kommunikation mit den Schülern ihre Arbeit schwerer machen. Die Kinder erzählen ihren Lehrern über ihre persönlichen Probleme, sie tauschen sich über Gedichte aus oder die Kinder bitten um Aufschub der Hausaufgaben – All das passiert, weil die Kontaktaufnahme über Facebook sehr niedrigschwellig ist: Eine Nachricht an den Lehrer ist schneller verfasst, als ihn in der Schule persönlich anzusprechen.
Zuallererst hat der Lehrer aber einen Bildungsauftrag, er ist kein Sozialpädagoge. Diese Trennung finde ich enorm wichtig. Natürlich muss sich der Lehrer auch auf seine Schüler einlassen, aber wie soll er seine Schüler noch objektiv bewerten, wenn er all die persönlichen Probleme kennt? Wie kann er alle Schüler gleichermaßen behandeln, wenn er mit einigen von ihnen engeren Kontakt über persönliche Nachrichten hat? Außerdem spielt auch der Zeitfaktor eine Rolle: Beklagen sich Lehrer nicht häufig über Überforderung? – Wie sollen sie dann noch diese Flut an täglichen Schüleranfragen beantworten?
Ich denke die Kommunikation zwischen Schülern und ihren Lehrern sollte ausschließlich im Lernraum der Schule stattfinden (Ausnahmen sind Notfalltelefonate, Ausflüge, im Notfall E-Mails (empfinde ich höherschwelliger als Facebook!)). Hier können Gespräche zwischen Lehrern und Klassen stattfinden, in Einzelfällen auch Vieraugengespräche zwischen Lehrern und Schülern – die professionelle Distanz kann in diesem Rahmen gewahrt werden. Die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern ist somit transparent und nachvollziehbar. Das Beispiel des, aufgrund einer persönlichen Nachricht suspendierten, Lehrers aus Passau, zeigt die Gefahren solch persönlicher Nachrichten: Die Schüler können durch die Niedrigschwelligkeit der Kommunikationssituation Vieles preisgeben und fragen, der Lehrer muss in jeder Situation pädagogisch professionell und am besten fehlerlos antworten – die geschriebene Nachricht könnte ja sogar auch noch anderen gezeigt werden! Dies ist in meinen Augen eine ständige Gradwanderung, der sich kein Lehrer freiwillig aussetzen sollte.
Außerdem sollten Lehrer sich auch aus dem Privatleben ihrer Schüler weitestgehend zurückhalten – Sie müssen nicht wissen wer mit wem und wer wann was gemacht hat. Diese Intimsphäre sollte den Kindern bewahrt bleiben und die Lehrer sollten froh über ihre Unwissenheit sein: „Was der Lehrer nicht weiß, macht ihn nicht heiß!“. 😉
Ich schreibe gerade eine Seminararbeit über das Duzen und Siezen in der Pädagogik und komme auch bei diesem Thema zu dem Schluß: Distanz muss sein! Sei es durch die Wahl der Anrede oder die Wahl der Kommunikationsmittel.
Tools wie iversity oder moodle auch für die Unterrichtsgestaltung zu nutzen, fände ich jedoch sinnvoll. Hier kann der Lehrer gleichzeitig mit der gesamten Klasse kommunizieren.
Aufgabe 4: Ein Gedankenexperiment…
…Zum Thema der Blogparade. Zunächst denke ich, dass es ein heilloses Durcheinander gäbe, wenn alle WissenschaftlerInnen bloggen würden. Ich denke, es wäre eine Masse an Informationen, die jeweils nur schwierig auf ihre wissenschaftlichen Gütekriterien geprüft werden könnten. Schließlich kann ja jeder bloggen was er will, da noch nachzuvollziehen wer der Erste war und wer was von wem geklaut hat….Puuuh. Das stell ich mir chaotisch vor.
Außerdem fände ich es totschade, wenn es keine Präsenzveranstaltungen mehr geben würde. Schließlich würde man dann eine Menge sozialer Kontakte missen: das gemeinsame Lachen über die Schusseligkeit des Professors, das gemeinsame Lernen und Leiden…etc.etc. Ich glaube unsere Softskills würden so langsam verkümmern UND unsere Augen würden immer eckiger werden vom „Bildschirmgestarre“.
Wenn meine eigenen Studienleistungen nur noch anhand meiner Blogbeiträge wahrgenommen werden würden, würde auf jedenfall meine „Präsenzpersönlichkeit“ (Wortneuschöpfung ;-)) in dieser Hinsicht keine Rolle mehr spielen. Außerdem wäre es auch gar nicht nachvollziehbar, ob ich die Artikel selbst verfasst habe oder ein Ghostwriter.
Oh nein, all das sollte nicht passieren. Online lernen sollte eine Ergänzung zu universitären Veranstaltungen bleiben. Ich denke das Verhältnis 20 zu 80 wäre optimal. (…kann mir aber vorstellen, dass es in den nächsten Jahren immer mehr Richtung Onlinelernen verrutscht…)!
Und ich werde diesen Artikel nicht mit Twitter verknüpfen. Für mich selbst habe ich bereits gelernt, dass es zum persönlichen Wissensmanagement auch gehört zwischen für sich selbst geeigneten und nicht-geeigneten Tools zu differenzieren. 😉